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Verfasst von Alexander Burtscher
20. Dezember 2021 – Lesezeit: 6 Minuten
Inhaltsverzeichnis
Die Wahl der passenden Bestattungsart ist immer eine persönliche und individuelle Entscheidung. Während manche sich eine klassische Erdbestattung im Sarg wünschen, wollen andere gerne im Wald oder in der Donau beigesetzt werden. Bei uns finden Sie die wichtigsten Infos zu den österreichischen Bestattungsarten auf einen Blick. Sie erfahren alles über Arten, Organisation und Ablauf der verschiedenen Bestattungsarten.
In Österreich unterscheidet man im Wesentlichen zwischen zwei große Arten der Bestattung: Erdbestattungen und Feuerbestattungen
Als klassische Bestattungsart hat bei uns lange Zeit die Erdbestattung dominiert. In jüngster Zeit entscheiden sich jedoch immer mehr Menschen für eine Feuerbestattung mit anschließender Urnenbeisetzung. Auch die Zahl der Wald- und Seebestattungen hat zugenommen.
Viele Österreicherinnen und Österreicher wünschen sich eine klassische Beerdigung mit Erdbestattung auf dem Friedhof. Dabei bekommt der oder die Verstorbene eine Beisetzung im Sarg sowie ein individuell gestaltetes Wahlgrab oder Reihengrab mit Grabstein und Grabbepflanzung.
Nach einer Verbrennung ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, wie man mit der Asche bzw. der Urne verfährt.
Von der Naturbestattung, über die Aufbewahrung zu Hause, bis zur Beisetzung am Friedhof darf in Österreich jede Form der Bestattung gewählt werden.
Bei diesem Ratgeber-Artikel bekommen Sie alle relevanten Informationen zu den gängigsten Bestattungsarten:
Hier eine Übersicht über die ungefähren Kosten. Weitere Informationen finden Sie auf den jeweiligen Artikeln zu den Bestattungsarten.
Die Kosten variieren natürlich von Bestattungsart zu Bestattungsart - generell kann man aber sagen, dass Feuerbestattung günstiger als Erdbestattungen sind. Dies liegt daran, dass die teuren Bestandteile der Beisetzung wie Grabstein, Steinmetzarbeiten, Grabeinfassung und Grabpflege bei Feuerbestattungen wegfallen.
Mit unserem Bestattungskostenrechner ermitteln Sie unverbindlich die exakten Kosten für Ihre Wunschbestattung nach Maß:
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Die Wahl der Bestattung ist der entscheidendste Punkt jeder Beisetzung. Sie sollten dabei auf mehrere Punkte achten - sofern von der oder dem Verstorbenen nicht selbst bereits Vorkehrungen und Wünsche vorliegen, die es unbedingt zu erfüllen und beachten gilt.
Vom christlichen Glauben geprägte, traditionsbewusste Menschen tendieren eher zu traditionellen Bestattungsarten wie der Erdbestattung, da diese dem traditionellen Katholizismus und dem Prinzip von "Erde zu Erde, Asche zu Asche" entspricht.
Erdbestattung | Beisetzungsform | Beisetzungsorte |
---|---|---|
Sargbeisetzung | Sarg | Erdgrab am Friedhof |
Gruftbeisetzung | Sarg | Gruft |
Die Beisetzung mit einer Sargaufbahrung, einer Trauerfeier und der Sargbeisetzung – begleitet von einem Trauerredner – ist für viele Menschen eine schöne, feierliche Vorstellung. Zweifelsohne ist sie ein wichtiger Teil der Trauerarbeit.
Hierzulande herrschen sowohl Friedhofszwang als auch Bestattungspflicht. Dies bedeutet, dass Bestattungen ausschließlich in einer eigen dafür genehmigten Bestattungsanlage durchgeführt werden dürfen, und die physischen Überreste von Verstorbenen müssen bestattet werden. Der Leichnam der bzw. des Verstorbenen muss in Österreich auf einem Friedhof, einem Urnenhain, oder in einer Urnennische beigesetzt werden.
Bei sämtlichen modernen Bestattungsformen ist das vorangehende Einäschern Voraussetzung.
Feuerbestattungen | Beisetzungsform | Beisetzungsorte |
---|---|---|
Urnenbestattung | Urne | Urnengrab, Erdgrab, Kolumbarium |
Urnennischenbestattung | Urne | Urnennische |
Baumbestattung | Biologisch abbaubare Urne | Einzelbaum, Familienbaum, Anonym, Almwiese |
Seebestattung | Biologisch abbaubare Urne | Donau (NÖ) |
Diamantbestattung | Urne & Diamantring | Urnengrab, Erdgrab, Kolumbarium |
Urne zu Hause | Urne | Zuhause, Garten |
Körperspende | Urne | Urnengrab |
Bei einer Urnenbestattung wird die Asche der bzw. des Verstorbenen in einer Urne beigesetzt. Eine Urnenbeisetzung erfordert immer zuerst eine Kremation.
Die Beisetzung kann dabei in einem Grab am Friedhof geschehen (Urnenbestattung) oder in einer Urnennische (Urnennischenbestattung). Traditionelle Trauerfeiern sind also auch bei dieser Form der Bestattung möglich.
Die Kosten für die Basisleistungen für eine Feuerbestattung beginnen bei 1.750 €. Dabei sind folgende Kostenpositionen inkludiert: Beratungspauschale zur Erstellung der Wunschbestattung, Vollumfängliche Organisation der Bestattung, Abholung des Verstorbenen und sämtliche weiteren Überführungen im Umkreis von 50 km, Versorgung des Verstorbenen (hygienische Versorgung, Ein- bzw. Umkleiden wahlweise in eigener Kleidung oder einem Totenhemd, Einsargen und Einbetten), Einäscherung inkl. Aschekapsel und wenn gewünscht, Übergabe der Urne für eine Urnenaufbewahrung zuhause.
Weitere Preislisten finden Sie in dem Artikel zur Kremation sowie zur Urne zuhause.
Die letzte Ruhe im Wald unter Bäumen finden: Baumbestattungen sind nahezu überall in Österreich möglich und erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Bei einer Baumbestattung wird die abbaubare Urne im Wurzelwerk eines Baumes beigesetzt. Auch hier ist eine Trauerfeier möglich, ebenso eine anonyme Bestattung.
Die Basis-Kosten einer Baumbestattung beginnen bei 1.750€, Sie sollten mit Gesamtkosten um 3.300€ rechnen. Die Kosten sind von der Wahl des Baumes abhängig. Abgesehen davon dass eine Baumbestattung auch nachhaltig ist - sie ist auch langfristig günstiger, da man sich Kosten wie wie Grabgebühr, Steinmetzarbeiten und Kosten für die Grabpflege spart.
CLEVER übernimmt gerne sämtliche organisatorische Punkte für Sie und begleitet Sie von der Planung bis zur vollendeten Beisetzung.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel zu Baumbestattung.
Die Seebestattung - in Österreich nur als Donaubestattung erlaubt - zählt ebenfalls zu den Naturbestattungsarten. Auch hier ist eine Kremation die Voraussetzung.
Momentan wird die Donaubestattung an zwei Orten an der Donau - auf Höhe Hainburg und in der Wachau - angeboten.
Auch hier besteht die Möglichkeit einer stillen Beisetzung mit gar keinen oder nur sehr wenigen Gästen. Ebenso ist eine größere Trauerfeier am Schiff mit musikalischer Begleitung möglich.
Die Basiskosten für eine Donaubestattung beginnen bei rund 2.150 €. Darin enthalten sind alle Gebühren für Amtswege, Kosten für die Kremation, ein Verbrennungssarg sowie alle Leistungen des Bestatters und ein Zertifikat zur Donaubeisetzung mit Koordinaten und Uhrzeit.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel zur Donaubestattung.
Die Edelsteinbestattung ist eine außergewöhnliche Bestattungsart, bei der ein Teil der Asche der bzw. des Verstorbenen zu einem Edelstein verarbeitet wird.
Dabei wird ein Teil der Asche entnommen und zur Herstellung eines Edelsteins verwendet. Der Hauptteil der Asche wird in der Urne beigesetzt,.
Bei der Kremierung eines Menschen kommen im Durchschnitt 2500 Gramm Asche zustande – für gewöhnlich werden 50-100 bis mindestens 500 Gramm für die Herstellung des Edelsteines verwertet.
Die Asche kann auf Wunsch auch komplett transformiert oder zurückgeführt werden, um eine Beisetzung durchzuführen.
Die Steine unseres Partners Mevisto beginnen ab ca. 2.250€, können aber je nach Größe und Schliff auch teurer werden. Lesen Sie mehr über die Edelsteinbestattung in unserem diesbezüglichen Artikel.
Eine Urne in den eigenen Vier Wänden aufstellen - ist in Österreich erlaubt. Es bedarf lediglich der Zustimmung des Grundstückseigentümers und der Gemeinde (bzw. in Wien der MA 40).
Die Kosten für eine Urne zu Hause liegen je nach Bundesland zwischen 1.490 € und 2.090 € und beinhalten bei CLEVER immer auch die Kremation, Urne & Genehmigung für das Aufstellen der Urne zuhause. Wir unterstützen Sie gerne bei der Durchführung und Umsetzung. Gerne stehen wir Ihnen telefonisch unter +43 1 3587260 zur Verfügung.
Hierbei muss man zu Lebzeiten verfügen, dass der Körper nach Eintritt des Todes zu Lehr- und Forschungszwecken an ein anatomisches Institut gebracht wird. Das Wort "Spende" ist jedoch ein Trugschluss - in Wien ist für diesen Vorgang seit dem Jahr 2015 ein Unkostenbeitrag von 990 € zu bezahlen, ebenso sind in den Bundesländern damit Kosten verbunden. (Abgesehen von Tirol - wo jedoch bis 01.01.2023 keine Anmeldung zur Spende mehr möglich ist)
Das anatomische Institut übernimmt in vielen Fällen alle Formalitäten für die Überführung, Einäscherung und Beisetzung der bzw. des Verstorbenen. Die Beisetzung findet oft allerdings nicht im Beisein der Angehörigen statt. Es gibt einen jährlichen Gedenkgottesdienst.
Alle Informationen zu Kosten, Voraussetzungen, Fristen, finden Sie in unserem Körperspende-Artikel.
In den Orbit oder darüber hinaus - die Weltraumbestattung ist sicherlich nicht die kostengünstigste Variante, sicher aber die außergewöhnlichste und bedeutungsvollste.
Dabei wird ein Teil der Asche des bzw. der Verstorbenen mittels einer Rakete ins Weltall befördert und dort ausgeklinkt. Die Asche kann für alle Zeit in der Unendlichkeit des Weltraums schweben. Angehörige und Freunde können bei jedem Blick in den Nachthimmel der oder dem Verstorbenen gedenken.
Wem der Weltraum zu weit weg ist, wer aber dennoch gerne in den Himmel möchte - Luftbestattungen sind in der Schweiz, in Tschechien, Frankreich und den Niederlanden möglich.
Meistens werden Verstorbene auf dem Friedhof der Stadt oder der Gemeinde beigesetzt, in welcher sie verstorben sind. Jedoch ist es genauso möglich, in der Stadt oder Gemeinde der Verwandtschaft beigesetzt zu werden. Es bedarf lediglich eines Antrags.
Beachten Sie jedoch - der gesetzliche Anspruch auf einen Grabplatz besteht nur in der Stadt oder Gemeinde, in welcher der oder die Verstorbene zuletzt gemeldet war.
Beachten Sie auch, dass unter Umständen etwas höhere Gebühren für die Bestattung entstehen können. Die jeweilige Friedhofsverwaltung und wir von CLEVER helfen Ihnen gerne weiter.
In Österreich sind Friedhöfe meistens in öffentlicher oder kirchlicher Hand. Das heißt, dass Verwaltung und Betrieb von Gemeinden und Städten oder örtlichen Glaubensgemeinschaften, zum Beispiel der katholischen und evangelischen Kirche, der Israelischen Kultusgemeinde oder der Islamischen Glaubensgemeinschaft, übernommen werden.
Kirchliche Friedhofsträger sind, im Gegensatz zu kommunalen Friedhofsträgern, dazu angehalten, sich selbst zu tragen. Die Einnahmen generieren kirchliche, als auch kommunale Friedhöfe jeweils mit Hilfe der Friedhofsgebühren, sowie durch Gärtnerarbeit und Grabpflege.
Zusätzlich gibt es Friedhöfe, die von Stiftungen oder gemeinnützigen Vereinen getragen werden. Darunter fallen etwa Soldatenfriedhöfe, welche durch das schwarze Kreuz finanziert werden.
Private Friedhofsträger gibt es aufgrund der Bestattungsgesetze bisher nicht. Allerdings sind Naturbestattungen und die damit verbundenen Bestattungsanlagen in privater Hand. Darunter fallen beispielsweise die österreichischen Waldfriedhöfe FriedWald.
Grundsätzlich werden auf Gemeindefriedhöfen meist jene Personen bestattet, welche zuvor in der Gemeinde gewohnt haben oder dort gestorben sind.
Jedoch dürfen mit Einwilligung der Friedhofsverwaltung auch andere Personen dort bestattet werden. Auf Friedhöfen von bestimmten Glaubensgemeinschaften (etwa buddhistisch, orthodox, jüdisch, mormonisch, römisch-katholisch, evangelisch, muslimisch) werden nur Verstorbene dieser Gemeinschaft und deren Angehörige beerdigt.
Ebenso gibt es eigene römisch-katholische Friedhöfe und evangelische Friedhöfe. Die evangelischen Friedhöfe dienen der Bestattung von evangelischen Verstorbenen und deren Angehörigen, Katholiken werden auf römisch-katholischen Friedhöfen zur letzten Ruhe gebettet
Muslimische Friedhöfe sind in Österreich eher selten. Häufig gibt es auf christlichen Friedhöfen auch islamische Gräberfelder für die Bewohner der jeweiligen Städte und Gemeinden. Jedoch haben diese Friedhöfe keine islamische Bauart, sind also nicht schräg rechteckig angeordnet, um den Verstorbenen den Blick nach Mekka zu gewähren.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts besteht die Möglichkeit, Muslime auf dem Wiener Zentralfriedhof beizusetzen. Seit 2008 befindet sich in Wien Simmering der erste islamische Friedhof Österreichs. 2012 folgte in Altach in Vorarlberg der zweite islamische Friedhof.
Buddhistischer Friedhof: Auf einigen christlichen Friedhöfen gibt es buddhistische Gräberfelder und seit 2003 einen buddhistischen Friedhof auf dem Areal des Wiener Zentralfriedhofs. Auf buddhistischen Friedhöfen sind sowohl Erd- als auch Feuerbestattungen gestattet. Im folgenden Link haben wir alle Informationen zu buddhistischen Bestattungen in Österreich für Sie gesammelt.
Jüdische Friedhöfe sind in Österreich keine Seltenheit. Kennzeichen ist meist eine hohe Dichte der Gräber und Grabsteine, da ein Grabplatz nie neu belegt oder anderweitig gestört werden darf. Auch Blumenschmuck ist selten.
Naturfriedhöfe sind besondere Friedhöfe, welche eine Bestattung im Einklang mit der Natur ermöglichen. Naturbestattungen meinen meist Donau- oder Baumbestattungen. Baumbestattungen sind nur in gesonderten Arealen, die eigens zu sogenannten Naturfriedhöfen umgewidmet wurden, durchführbar.
Welchen Bestatter wähle ich im Todesfall? Die folgenden fünf Punkte sollten Ihnen die Wahl erleichtern.
Hier erfahren Sie mehr darüber, wie man einen guten Bestatter erkennt.
Unbedingt! Seit 2002 herrscht in Österreich freie Bestatterwahl. Sie sind also gänzlich frei in der Wahl Ihres Bestatters und müssen sich nicht an Empfehlungen aus Pflegeheimen oder dergleichen halten.
Wir bei CLEVER stehen für Preistransparenz und würdevolle Bestattungen zum kleinen Preis. CLEVER ist für Sie rund um die Uhr erreichbar unter +43 1 3587260 und kontakt@clever-bestattung.at. Wir unterstützen Sie bei all Ihren Fragen und Anliegen rund ums Thema Bestattung.
Quellen
Wikipedia - Feuerbestattung
MedUni Wien - Informationen zur Körperspende
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